hpo Konjunkturkommentar 1. Quartal 2020
Vorlaufende Indikatoren lassen Hoffnung aufkommen, verhaltener Ausblick bleibt bestehen
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Nachlassende Dynamik in der Realwirtschaft trotz einer kurzen Verschnaufpause
Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus (COVID-19) trifft Chinas Wirtschaft in einer heiklen Phase, denn beispielsweise der Konsum bewegt sich dort schon seit rund 18 Monaten weit unter dem langfristigen Trend. Auch wichtige vorlaufende Indikatoren zeigen für China, unabhängig vom Coronavirus, eher eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Dynamik an.
In Asien, Europa und Amerika hat die Industrieproduktion überall an Dynamik eingebüsst, wobei Amerika den anderen beiden Regionen zeitlich immer noch hinterherhinkt. In etlichen Branchen mussten im Jahr 2019 schon empfindliche Rückschläge registriert werden.
Dies gilt insbesondere für den Auftragseingang von sehr frühzyklischen (z. B. Textilmaschinen- und Halbleiterindustrie) und volatilen Branchen (z. B. Werkzeugmaschinen- und wiederum Halbleiterindustrie). Dass die Halbleiterindustrie aufgrund des branchenspezifischen Trendwachstums erste Aufwärtstendenzen zeigt, ist aber die Ausnahme. Andere Branchen stehen erst am Anfang der Entwicklung. In den meisten Fällen wird sich der Rückgang des Auftragseingangs gemäss Modellrechnungen weiter fortsetzen, nachdem dieser beispielsweise im allgemeinen Maschinenbau in Deutschland 2019 bereits um 9 % zurückging.
Während sich der Einzelhandelsumsatz in Asien weit unter dem langfristigen Trendwachstum bewegt, wirkt der Konsum in Europa und den USA nach wie vor stark stützend, doch auch hier hat sich die Dynamik auf hohem Niveau abgeflacht. Wir sehen dies als Hinweis dafür, dass der erwartete Höhepunkt der Konsumdynamik nun ebenfalls erreicht wurde.
Für etwas Zuversicht per Ende 2019 sorgen die Stimmungsindikatoren (vgl. Grafik).

Geschäftsvertrauen (BCI)
Der von der OECD publizierte Business Confidence Index (BCI) korreliert in der Regel recht eng mit der Nachfrage nach Investitionsgütern. Er zeigt nun in vielen Ländern nach einem längeren Abwärtstrend erstmals wieder etwas nach oben, liegt aber meist immer noch unter dem Niveau 100, also im kontraktiven Bereich. Allerdings haben sich unsere Prognosen aufgrund der neuen Indikatoren nicht wesentlich verändert. In einigen Branchen wird eine kurze Verschnaufpause angezeigt, doch der übergeordnete Trend lässt weiterhin auf eine nachlassende Dynamik in der Realwirtschaft schliessen.
Ihre Prognosespezialisten
Wer ist hpo forecasting?
hpo forecasting erstellt branchen- und firmenspezifische Auftragseingangsprognosen für die Industrie. Die Vorhersagen helfen Führungskräften, sich in Planungsprozessen frühzeitig auf bevorstehende Marktveränderungen einzustellen.
Mit weit über 200 Branchen-Prognosemodellen weltweit deckt hpo forecasting zahlreiche Segmente der Märkte für Investitionsgüter und dauerhafte Konsumgüter ab. Die Prognosen werden für Unternehmen individuell konfiguriert. Sie stützen sich auf das Peter-Meier-Prognosemodell, eine wissenschaftlich fundierte und seit über 20 Jahren empirisch erprobte Methode, die laufend weiterentwickelt wird.
Besonders stark ist hpo forecasting in der Vorhersage konjunktureller Wendepunkte.
Die Prognosespezialisten des hpo forecasting Teams verbindet die gemeinsame Leidenschaft für die Analyse und Vorhersage wirtschaftlicher Zusammenhänge – immer mit dem Ziel, mit möglichst treffsicheren Prognosen Mehrwert für die Entscheidungsträger:innen zu schaffen.
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